Hospizverein Rothenburg o.d.T.

Zeitintensive Betreuung (ZiB)

Die würdevolle Betreuung von Menschen am Lebensende braucht Zeit.
Sowohl Zeit für Grundpflege und Nahrungsaufnahme, aber auch Zeit, um für den Menschen da zu sein.
Viele Menschen verbringen ihre letzte Lebensphase in Pflegeeinrichtungen, wo dieser erhöhte Betreuungsbedarf eine große Herausforderung darstellt.


Abschluss des ZiB-Projekts

Ende Februar ging ein ganz besonderes Projekt für uns zu Ende: die Zeitintensive Betreuung (ZiB) in Zusammenarbeit mit dem Bürgerheim, dem Seniorenzentrum Rothenburg sowie dem Elisenstift Schillingsfürst. Finanziert wurde es von der Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung aus München. Ziel war es, die Begleitung von Menschen am Lebensende in Pflegeeinrichtungen zu verbessern und dafür mehr Pflegezeit zur Verfügung zu stellen. Dafür sollten für ein Jahr jeweils zwei Pflegekräfte mit Palliative-Care-Weiterbildung pro Einrichtung für insgesamt 30 Stunden im Monat freigestellt werden, um in dieser Zeit ausschließlich Menschen am Lebensende betreuen und für sie sorgen zu können. 20 Stunden wurden von der Stiftung finanziert, zehn Stunden von der jeweiligen Einrichtung getragen. Für diese Arbeit waren die Pflegekräfte auf Mini-Job Basis bei unserem Hospizverein angestellt.

Drei Phasen


Das Projekt wurde in Rothenburg in drei Schritten durchgeführt: Aufgrund des Pandemie-Beginns im Frühjahr 2020 musste der Start des Projekts verschoben werden. Im Rahmen einer „Krisen-ZiB“ finanzierte die Stiftung damals 20 Stunden Pflegezeit, da ja auch die ambulanten Hospizvereine aufgrund der Corona-Maßnahmen keine Begleitungen in Heimen durchführen konnten. Erst im November 2021 konnte dann das Projekt regulär starten. Aufgrund der positiven Bilanz beschloss unser Verein, das Projekt mit Unterstützung der Stiftung von März 2023 bis Ende Februar 2024 mit jeweils einer Pflegekraft pro Einrichtung fortzuführen.

Nun ging auch diese Phase des Projekts zu Ende und wir haben unsere drei ZiB-Pflegeprojekte im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedet. Der Vorstand sowie die Koordinatorinnen des Hospizvereins Rothenburg bedankten sich bei Marzena Prusik (Bürgerheim), Monika Eberlein (Seniorenzentrum Rothenburg) und Anja Schoner-Voss (Elisabethenstift Schillingsfürst) für ihre tolle Arbeit und ihr Engagement bei diesem Projekt.

Positive Bilanz


Das Fazit aller Projektbeteiligten: Die Arbeit der ZiB-Kräfte verbesserte nicht nur die Betreuung der Heimbewohner:innen am Lebensende, sondern führte auch zu mehr Bewusstsein für eine Kultur des Sterbens in der Einrichtung allgemein. Die Pflegekräfte berichteten von einer großen Wertschätzung durch ihre Kolleginnen und Kollegen und ein wachsendes Interesse für das Thema Sterben sowie weniger Berührungsängste damit. So wurden Fortbildungen zum Sterbeprozess und seiner Begleitung durchgeführt, und das Thema palliative Versorgung rückte stärker in den Fokus. Ziel ist es nun, auch nach Beendigung des ZiB-Projekts die zeitintensivere Betreuung Sterbender fortzuführen und sich über die Verbesserung der palliativen Versorgung sowohl innerhalb der Einrichtungen als auch übergreifend regelmäßig auszutauschen.

Weniger Kosten

Die zweite Phase des Projekts, die nicht nur in Rothenburg, sondern mit weiteren Hospizvereinen in Bayern durchgeführt worden war, wurde auch wissenschaftlich begleitet. Ergebnis war unter anderem, dass eine verbesserte Palliativversorgung in den Pflegeeinrichtungen Kosten einspart – ein wichtiges Signal an die Krankenkassen. So hoffen wir im Sinne der Ziele unseres Vereins auf eine Finanzierung dieser Leistungen in der Zukunft.



Verein Außermedizinische Ethikberatung
» Informieren Sie sich hier ausführlich über die Zeitintensive Betreuung und die Paula-Kubitschek-Vogel Stiftung



Fotoclub und Hospizverein

Fränkische Anzeiger, 2. März 2021